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Biomasseanbau 3D (DBU)
Projekttitel: | Visualisierung
von Landschaftsszenarien vom Anbau nachwachsender Rohstoffe -
Biomasseanbau
3D |
Förderung: | Deutsche
Bundesstiftung Umwelt (DBU) |
Kooperationspartner: | Lenné3D
GmbH Postfach 332037 D-14180 Berlin |
Laufzeit: | 1.1.2007
- 31.12.2007 |
Bearbeitung: | Dipl.-Ing.
Lutz Ross Dipl.-Ing. Britta Korte |
Projektleitung: | Prof.
Dr. Birgit Kleinschmit
[1] |
Beschreibung
Aktuell ist eine rapide Zunahme der Nutzung von
Bioenergie zu verzeichnen, die sich mittelfristig fortsetzen wird.
Damit geht ein Wandel der Landnutzung einher, der zu Konflikten und
Synergien mit den Zielen des Naturschutzes führen kann. Bisher fehlen
Methoden, prognostizierte Szenarien, der durch den Anbau von
Energiepflanzen geprägten Landschaften, möglichst für alle Akteure
verständlich darzustellen. Ziel des Vorhabens ist es, mit Hilfe von
visuellen 3D-Simulationen auf der Basis von Lenné3D-Software
Landschaftsszenarien vom Anbau nachwachsender Rohstoffe darzustellen,
um damit einen Beitrag zur Konfliktanalyse und zur Akzeptanzförderung
zu leisten. Neben der angestrebten fotorealistischen Darstellung von
prognostizierten Szenarien, sollen dazu Kombinationen von
fotorealistischen und non-fotorealistische Darstellungen eingesetzt
werden, um bestimmte Informationen wie beispielsweise
Gefährdungspotentiale oder Synergien bestimmter Kulturen in Hinblick
auf ihre naturschutzfachlichen Auswirkungen visuell zu
kommunizieren.
Zentral für die Realisierung des
Forschungsprojektes ist eine enge Kooperation mit dem DBU-Projekt
„Übertragbare Strategien zur naturverträgliche
Biomassebereitstellung auf Landkreisebene“, welches sowohl Daten und
Szenarieninformationen bereitstellt, als auch im Rahmen von geplanten
Workshops eine Plattform für den Einsatz von 3D-Simulationen im
Diskurs bietet. Im Rahmen dieser Kooperation werden zunächst die
Gebiete für die Visualisierung von Landschaftsszenarien auf
Schlagebene und für die Visualisierung von Gefährdungspotentialen
festgelegt. Grundlage für die Auswahl der Untersuchungsgebiete bilden
die aus dem Projekt hervorgehenden Eignungskarten für den Anbau von
Energiepflanzen und Bewertungskarten von relevanten
Landschaftsfunktionen, sowie Karten des ökologischen Risikos, die aus
der Verschneidung von Eignungskarten und Landschaftsfunktionen
hervorgehen. Diese Karten liegen für den Landkreis Ostprignitz-Ruppin
und Traunstein (Chiemsee) vor. Durch die Einbeziehung dieser
Informationen wird sichergestellt, dass Gebiete gewählt werden, die
zum einen ein hohes Potential für den Anbau aufweisen, zum anderen
aber auch potentielle Konfliktflächen enthalten. Im Anschluss an die
Gebietsauswahl müssen die verfügbaren Daten bereitgestellt und
aufgearbeitet werden. Dieser Arbeitsschritt umfasst insbesondere die
Beschreibung von Anbauverfahren als digitale Regeln und die Zuordnung
von Anbauverfahren zu den Flächen auf Basis der
Szenarieninformationen. Daneben müssen weitere Daten (Höhenmodell
und Luftbilder) beschafft und vorhandene Landnutzungsdaten an die
Anforderungen des Visualisierungssystems angepasst werden. Auf Basis
der resultierenden Datensammlung kann mit der Vegetationsmodellierung
begonnen werden. Dafür werden mit der
Lenné3D-Vegetationsmodellierungssoftware Energiepflanzen und
Beikräuter auf den Flächen sowie Pflanzen in den Säumen verteilt.
Es soll zum einen eine Darstellung des Status quo und zum anderen eine
Auswahl von mindestens zwei Szenarien modelliert und visualisiert
werden.
Neben der fotorealistischen Darstellung, sollen
auch neue Methoden des „Non-Photorealistic Renderings“ zur
Darstellung von Gefährdungspotentialen und Synergien eingesetzt
werden. Dazu werden die Ergebnisse der ökologischen Risikoanalyse als
Attribute den 3D-Pflanzen zugeordnet. Durch die grafische Umsetzung
der Attributierung können Konflikte oder Synergien visuell
kommuniziert werden. Damit erfolgt eine Weiterentwicklung der
methodischen Konzepte in der Landschaftsvisualisierung hin zu einem
„Smart Landscape Model“, welches sich nicht nur zur visuellen
Kommunikation der sichtbaren Landschaft, sondern auch zur
Informationsvisualisierung eignet. Etwa zur Hälfte der
Projektlaufzeit werden die Ergebnisse der Modellierung und
Visualisierung den Akteuren als Hilfsmittel im Rahmen von Workshops
mit an die Hand gegeben. Die Option zwischen verschiedenen Szenarien
umzuschalten und die Möglichkeit auch nicht sichtbare Konflikte
visuelle darzustellen, soll zu einer Sensibilisierung für das Thema
beitragen. Die aus den Workshops gewonnen Erfahrungen und Kritiken
gewährleisten im weiteren Projektverlauf eine gezielte
Weiterentwicklung der Methodik. Die Ergebnisse der zweiten
Projektphase sollen schließlich im Rahmen von
Informationsveranstaltungen oder in Broschüren zur
Öffentlichkeitsarbeit Verwendung finden.
- Die Abbildung zeigt erste Ergebnisse des Projektes. Dargestellt wird eine für die Region Ostprignitz-Ruppin typische Agrarlandschaft.
[2]
- © L. Ross
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